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Güterzugpackwagen 123 117 Wuppertal, Pwg pr 14 Früher war jedem Güterzug ein Güterzugpackwagen beigestellt, in der Regel direkt hinter der Lok. Er diente
jedoch nicht hauptsächlich der Beförderung von Lasten, sondern war vielmehr der Arbeitsplatz für das Güterzugpersonal. So gab es früher auch auf Güterzügen neben Lokführer und Heizer einen Zugführer, einen Packmeister und teilweise
diverse Schaffner. Von diesem Personal wurden die Transportdokumente bearbeitet und befördert, außerdem bedurften die Güterwagen zu der Zeit mehr technische Zuwendung und auf den Bahnhöfen musste das Personal den Rangierdienst
übernehmen. Bis Mitte der 20er-Jahre kamen dazu noch ca. für jeden 3.Wagen einen Bremser, da die Züge noch keine durchgehende Bremse hatten, sondern auf Pfeifsignale der Lok hin per Hand gebremst wurden. Unser Wagen ist eine preußische Bauart nach dem Musterblatt IIa 13a². Diese Bauart entstand ab 1914 als Weiterentwicklung der Pwg pr 12. Bis 1925 wurden von diesem Typ ca. 5.900 Stück beschafft, also auch noch unter der Regie der Deutschen Reichsbahn. Prinzipiell waren die Wagen wie ein gedeckter Güterwagen der Zeit aufgebaut (siehe G-10). Im Inneren teilte sich der Wagen in 3 Räume: ein Raum für Zugführer und Packmeister, hier waren am Wagenende 2 Klapptüren für den Einstig vorgesehen, außerdem war das Dach über diesem Teil erhöht, damit der Zugführer von seinem ebenfalls erhöhten Sitz den Zug überblicken konnte. Anfangs gab es für diesen sogar eine Leine, mit der er die Lokpfeife bedienen konnte, z.B., um den Bremsern Signale zu geben. Auf der anderen Seite des Abteils befand sich der Platz des Packmeisters mit Schreibgelegenheit. Dieses Abteil war mit einer Preßkohlenheizung ausgestattet. Außerdem befanden sich unter dem Hochsitz des Zugführers 2 von außen zugängliche Schränke. An dieses Abteil schloß sich das Packabteil an, es war mit gewöhnlichen Güterwagenschiebetüren ausgestattet. In diesem Abteil gab u.a. klappbare Tische und Bänke für die restlichen Bediensteten sowie eine Ofenheizung. Außerdem war von hier aus der 3. Raum, die Toilette, zugänglich. Die Wagen waren mit Gasbeleuchtung ausgestattet, außerdem befanden sich außen, ähnlich wie bei den Personenzugpackwagen der Zeit, durchgängige Trittbretter. Einige Wagen waren mit einer Dampfheizleitung ausgestattet Im Laufe der Zeit wurden diese Wagen stark umgebaut: Schon in den 20er-Jahren wurden, sofern noch nicht vorhanden, Druckluftbremsen eingebaut, ab den
40er-Jahren entfielen die äußeren, durchgängigen Trittbretter, die Preßkohlenheizung des Zugführerabteils sowie die von außen zugänglichen Schränke. Auch auf die Fenster in den Schiebetüren wurde verzichtet. Ab Ende der 40er-Jahre
/ Anfang der 50er-Jahre wurden am Wagenkasten zusätzliche Diagonalstreben gegen Rangierstöße eingeschweißt, außerdem wurde die Gasbeleuchtung durch eine elektrische ersetzt (von der Lok her mit Strom versorgt). Über Baujahr und Hersteller unseres Wagens ist leider nichts bekannt. |
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